5-Fluorouracil

Was ist 5-Fluorouracil?

5-Fluorouracil (5-FU) ist ein Zytostatikum, das in der Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt wird. Es gehört zu der Gruppe der Antimetaboliten.

Bei welchen Krebsarten kann 5-Fluorouracil eingesetzt werden?

Es findet Anwendung insbesondere bei der Behandlung von:

  • fortgeschrittenen Tumoren des Magen-Darm-Traktes, darunter das Magenkarzinom, das kolorektale Karzinom sowie das Analkarzinom
  • fortgeschrittenen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom)
  • fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren der Brust (Mammakarzinom),
  • Tumoren der Haut und Schleimhaut des Kopfes und Halses (Plattenepithelkarzinom)

Wie wirkt 5-Fluorouracil?

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5-Fluorouracil wirkt, indem es gezielt in den Stoffwechsel der Zelle eingreift- insbesondere in die Prozesse der DNA- und RNA-Synthese, die für die Vervielfältigung des Erbguts und die Zellteilung unerlässlich sind. Durch seine strukturelle Ähnlichkeit mit der Pyrimidinbase Uracil, einem Grundbaustein der RNA, wird 5-FU stattdessen in neu synthetisierte RNA eingebaut. Dies beeinträchtigt die Funktion und Stabilität der RNA.

Darüber hinaus hemmt 5-Fluorouracil das Enzym Thymidilatsynthase, ein zentrales Element in der Synthese der Pyrimidinbasen. Dies wiederum blockiert die Bildung von Thymidinmonophosphat (dTMP), ein essentieller Baustein der DNA. In der Folge wird die DNA-Synthese gestört, was insbesondere Zellen mit hoher Teilungsrate- wie Krebszellen- empfindlich trifft. Durch diese Mechanismen kommt es zu einer Hemmung der Zellteilung und damit einer gezielten Beeinträchtigung von Tumorzellen.

Wie kann 5-Fluorouracil verabreicht werden?

Das Arzneimittel kann im Rahmen der Chemotherapie über eine Vene als Infusion oder Bolus-Injektion und bei bestimmten Hauterkrankungen als Creme verabreicht werden.

Häufig wird 5-Fluoruracil mit anderen Wirkstoffen kombiniert, um die zellhemmende Wirkung zu erhöhen, beispielsweise im Rahmen des FOLFOX- oder FOLFIRI-Schemas. Das FOLFOX-Schema wird als Chemotherapie zur Behandlung des kolorektalen Karzinoms eingesetzt. Es besteht aus der Kombination von Folinsäure (FOL), 5-Fluoruracil (F) und Oxaliplatin (OX). Je nach Dosierung der Substanzen und Zeitablauf der Chemotherapie werden die Schemata in FOLFOX1 bis FOLFOX7 durchnummeriert. Gibt es von diesen Schemata Abweichungen, wird dies durch ein vorangestelltes „m“ (modified) gekennzeichnet. Auch das FOLFIRI-Schema wird in der Behandlung des kolorektalen Karzinoms eingesetzt. Es besteht aus der Kombination von Folinsäure (FOL), 5-Fluoruracil (F) und Irinotecan (IRI).

Eine Kombination beider Schemata wird als FOLFOXIRI bezeichnet und ist eine der effektivsten Kombinationen, allerdings verbunden mit einer hohen Nebenwirkungsrate. 

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Welche Nebenwirkungen können bei 5-Fluorouracil auftreten?

Wie bei den meisten Arzneimitteln in der Krebsbehandlung kann die Anwendung von 5-Fluorouracil mit Nebenwirkungen verbunden sein, darunter häufig vorkommend Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, schwere Schleimhautentzündungen besonders im Magen-Darm-Trakt, Beeinträchtigungen des Herzens sowie Blutbildveränderungen aufgrund einer Schädigung des Knochenmarks. Das Auftreten von Nebenwirkungen hängt von der Dosierung, dem Schema und den individuellen Faktoren des Patienten ab.

maintrac® und 5-Fluorouracil

Mit der maintrac® Wirkstofftestung kann untersucht werden, wie empfindlich zirkulierende Tumorzellen auf bestimmte Chemotherapeutika reagieren, darunter auch 5-Fluorouracil (5-FU).

1. Blutabnahme

Es werden dem Patienten 2x7,5ml Blut entnommen.

2. Nachweis lebender zirkulierender Tumorzellen im Blut mit der maintrac® Zellzählung

Mittels eines spezifischen Oberflächen-Markers (EpCAM) werden im Blut zirkulierende, lebende Tumorzellen detektiert und quantifiziert.

3. Vitalitätsprüfung unter 5-FU

Ein Teil der detektierten zirkulierenden Tumorzellen wird im Labor, in vitro, mit 5-Fluorouracil behandelt. In definierten Zeitabständen wird untersucht, wie viele Tumorzellen überleben bzw. absterben.

4. Auswertung

Die Verminderung der Tumorzellen gibt Hinweise auf die Empfindlichkeit der Tumorzellen gegenüber 5-FU. Dies unterstützt die individuelle Therapieentscheidung, indem das Ansprechen (Sensitivität) bzw. das Nichtansprechen (Resistenz) auf zytotoxische Substanzen beurteilt wird.

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5-Fluorouracil kann einzeln oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen, beispielsweise im Rahmen des FOLFOX- oder FOLFIRI-Schemas, und in unterschiedlichen Konzentrationen getestet werden.

Erfahren Sie mehr zur maintrac® Wirkstofftestung: 

Für Patient:innen: 

Informationen zur maintrac® Wirkstofftestung für Patienten

Für Medizinisches Fachpersonal: 

Informationen zur maintrac® Wirkstofftestung für Medizinisches Fachpersonal

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